BEM und psychGB: Wenn Rückkehr mehr braucht als einen Stufenplan

Heute durfte ich ein intensives BEM erfolgreich abschließen – nach einer längeren psychischen Erkrankung. Schon im ersten Gespräch wurde klar: Die Belastung kam nicht nur von außen, sondern auch aus dem Inneren des Systems. Die Hauptpunkte waren: Unklare Zuständigkeiten, Permanenter Zeitdruck und fehlende Kommunikation im Team bzw. mit der Führungskraft.

Im BEM geht es oft um individuelle Lösungen. Aber was, wenn die Ursachen systemisch sind?

Ich fragte nach der psychischen Gefährdungsbeurteilung – und siehe da: Es gab eine – mit auffälligen Ergebnissen. Doch der Arbeitgeber hatte sie nie genutzt. Warum? Nur fehlendes Wissen über den Umgang damit.

Also haben wir gemeinsam mit der Führungskraft zwei Workshops durchgeführt. Hier wurden eine klare Rollenverteilung im Team, regelmäßige Abstimmungen und Entlastung durch Priorisierung strukturiert erarbeitet.

Das Ergebnis ist nicht nur eine erfolgreiche Wiedereingliederung. Das Team arbeitet jetzt strukturierter, die Führungskraft profitiert von besserer Kommunikation – und Krankheitsausfälle werden früher aufgefangen. Ein echter Einstieg ins Fehlzeitenmanagement.

Mein Fazit:
Die psychGB ist kein „Extra“, sondern ein echter Hebel im BEM – wenn man nicht nur Symptome, sondern Ursachen angehen will.
Und ja: In viele BEMs gehören sowohl die allgemeine als auch die psychische Gefährdungsbeurteilung. Am beide sollte immer mitgedacht werden.

Was sind eure Erfahrungen mit psychGB im BEM? Wird sie bei euch aktiv genutzt oder liegt sie in der Schublade?

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